Europa und Deutschland

Quelle: Berlitz GOLD data - Students who learned a language online with an instructor
Die Sprachenlandschaft in Europa ist im Umbruch. Englisch ist nach wie vor führend doch der Trend zeigt nach unten. Zwischen 2022 und 2024 sank der Anteil der Online-Lernenden von 54,5 % auf 47,6 %. Besonders stark ist der Rückgang in Deutschland: minus 22,5 %.
Dafür boomt eine andere Sprache: Polnisch. Die Zahl der Lernenden stieg europaweit um 77,7 %, in Deutschland sogar um erstaunliche 192,9 %. Grund sind engere wirtschaftliche Beziehungen – Polen gehört mittlerweile zu Deutschlands wichtigsten Handelspartnern. Auch staatliche Förderung spielt eine Rolle: Die deutsche Regierung investiert bis 2025 5 Millionen Euro in die polnische Sprachausbildung.
Auch die asiatischen Sprachen gewinnen in Europa an Bedeutung: In Deutschland ist die Zahl der Japanisch-Lernenden seit 2022 um 60,7 %, die von Mandarin-Lernenden um 41,4 % gestiegen.Ob es die wirtschaftlichen Aussichten oder die Faszination für asiatische Kulturen sind, die Deutschen scheinen diese Sprachen ins Visier zu nehmen.
Aber nicht alle Sprachen profitieren vom Aufschwung: Spanisch (-12,8 %) und Französisch (-30 %) verlieren in Deutschland deutlich, ebenso Russisch europaweit (-15,8 %) – ein Rückgang, der vermutlich geopolitisch motiviert ist.

Quelle: Berlitz GOLD data - Students who learned a language online with an instructor
Das Fazit? Die Europäer folgen nicht nur der Tradition, wenn sie eine neue Sprache erlernen - sie treffen strategische Entscheidungen. Ob es darum geht, grenzüberschreitende Verbindungen zu stärken, Karrierechancen zu erschließen oder kulturelle Trends aufzugreifen - beim Sprachenlernen im Jahr 2024 geht es um Relevanz.