Future Skills: Definition des Begriffs

Die Trendbegriffe Arbeit 4.0 und New Work beschreiben eine Arbeitswelt, die von weitreichenden Veränderungen geprägt ist. Der digitale Wandel und die Globalisierung bringen komplexe und schwer vorhersehbare Herausforderungen mit sich. In einer global vernetzten Welt kann zum Beispiel ein unerwartetes Wahlergebnis in einem anderen Land große Auswirkungen auf ein in Deutschland ansässiges Unternehmen haben. Die Entwicklung immer neuerer Technologien verändert fortlaufend Arbeitsprozesse und Kundenerwartungen.

Future Skills helfen Führungskräften und ihren Mitarbeitern, diese Veränderungen zu meistern und somit auch ihr Unternehmen auf Erfolgskurs zu halten. Future Skills beschreiben also Schlüsselqualifikationen und Führungskompetenzen, die Mitarbeiter dazu befähigen, auch in fünf, zehn oder zwanzig Jahren in der Arbeitswelt zu bestehen.

Zukunftskompetenzen beziehen sich dabei nicht nur auf das Beherrschen neuer Technologien. Um für die Zukunft gewappnet zu sein, müssen Mitarbeiter Soft Skills im Umgang mit anderen Menschen und auch mit sich selbst entwickeln.

Die Bedeutung von Future Skills für Unternehmen und Mitarbeiter

Digitalisierung im Handwerk, die fortschreitende Globalisierung im Handel: In der Arbeitswelt 4.0 können Unternehmen nur dann am Markt bestehen, wenn ihre Teams konstruktiv mit Veränderungen umgehen können. Future Skills stellen den Schlüssel zum Erfolg dar. Deshalb sind Zukunftskompetenzen in der Arbeitswelt von morgen außerdem wichtig:

  • Selbstorganisierte Problemlösekompetenz ist gefragter denn je. Immer mehr Unternehmen setzen auf agile Arbeitsmethoden, die das selbstständige und flexible Arbeiten fördern. Für die Zukunft gewappnete Mitarbeiter müssen deshalb lernen, neue Herausforderungen auch in Eigeninitiative zu meistern.
  • Die Zukunft der Arbeit ist digital. Ob Handwerk, Dienstleistung oder Gesundheitswesen: Die fortschreitende Digitalisierung zieht sich durch alle Bereiche der Arbeitswelt 4.0 und neue digitale Kompetenzen gewinnen an Relevanz.
  • Die Arbeitswelt wird immer komplexer. Future Skills wie Kreativität und Durchhaltevermögen befähigen Mitarbeiter dazu, dem stetigen Wandel zu begegnen und mit unvorhergesehenen Herausforderungen kompetent und produktiv umzugehen.
  • Future Skills sind Lösungskompetenzen. Ob Pandemie, Inflation oder Energiekrise: Neu auftretende Probleme verlangen nach geeigneten Skill Sets und Schlüsselqualifikationen. Soft Skills wie kritisches Denken und Flexibilität werden in den nächsten Jahren an Bedeutung gewinnen.
  • Kreatives, vorausschauendes Denken ist gefragt. Auch wenn niemand genau sagen kann, wie die Arbeitswelt der Zukunft aussehen wird: Sicher ist, dass Kreativität eine der wichtigsten Soft Skills der Zukunft ist. Mitarbeiter müssen lernen, in neuen Mustern zu denken und gleichzeitig eine positive Einstellung zu Veränderungen und unvorhergesehenen Herausforderungen zu entwickeln.
  • Wer beruflich nicht auf der Strecke bleiben will, muss seine Kompetenzbereiche erweitern. Der Ausbau der eigenen Future Skills ist der beste Schutz gegen den Arbeitsplatzverlust. Mitarbeiter, die sich vorausschauend für die Zukunft qualifizieren, werden für ihr Unternehmen unersetzlich.
  • Sprachkompetenz schlägt Brücken zu anderen Kulturen. In einer global vernetzten Welt gewinnt die internationale Zusammenarbeit zunehmend an Bedeutung. Führungskräfte müssen täglich mit Mitarbeitern, Partnern und Kunden aus anderen Ländern kommunizieren. Neben interkultureller Kompetenz ist das Meistern von Fremdsprachen daher eine bedeutende Schlüsselqualifikation der Arbeitswelt 4.0.

Kommunikationsfähigkeit, technisches Know-how und Kreativität: Viele Future Skills beziehen sich auf den Umgang mit anderen und auf das Lösen fachlicher Aufgaben. Doch auch Selbstmanagementkompetenzen gewinnen immer mehr an Bedeutung – auch und speziell für Führungskräfte.

Selbstführung als Future Skill: Führungskompetenz in Eigenregie

Die Einführung neuer IT-Programme, unternehmensweite Umstrukturierungen und das Ausprobieren neuer Arbeitsmethoden: New Work und Arbeit 4.0 bringen für viele Unternehmen einschneidende Veränderungen mit sich. Das Wegfallen altbekannter Routinen kann Stress und Überforderung nach sich ziehen. Außerdem sind Fehler vorprogrammiert, wenn großflächige Veränderungen anstehen. Selbstführungskompetenzen sind wichtige Future Skills und helfen Führungskräften und ihren Teams, solche Herausforderungen zu meistern.

Aber was bedeutet eigentlich Selbstführung? Das Konzept bezieht sich auf die Fähigkeit, das eigene Handeln zielgerichtet zu steuern. Dazu gehören zum Beispiel Kompetenzbereiche wie Selbstreflektion, der konstruktive Umgang mit Fehlern, Zeitmanagement und der Umgang mit Stress. Eine gelungene Selbstführung ist ein wichtiger Future Skill mit positiven Folgen für die Motivation, Produktivität und das eigene Wohlbefinden.

Für Führungskräfte ist diese Zukunftskompetenz besonders wichtig, denn nur wer sich selbst erfolgreich managen kann, kann auch andere kompetent anleiten. Konkret verschafft Selbstführung Führungskräften die folgenden Vorteile:

  • Flexibilität: Sie lernen, mit Veränderungen konstruktiv umzugehen.
  • Handlungsfähigkeit in Krisen: Sie behalten auch bei Schwierigkeiten einen kühlen Kopf und handeln lösungsorientiert.
  • Motivation: Sie bringen eigene Stärken ein und haben eine positive Grundhaltung.
  • Effektivität: Sie arbeiten zielgerichtet und kompetent.
  • Wohlbefinden: Sie fühlen sich entspannter und wirken souverän.

Führungskräfte wirken besonders authentisch, wenn sie den Future Skill Selbstführung gemeistert haben. Die Schlüsselqualifikation können sie fortan auch in ihrem Team fördern. Davon profitieren nicht nur die einzelnen Mitarbeiter, sondern auch das Unternehmen als Ganzes. Unter anderem lassen sich die folgenden Vorteile feststellen:

  • Engagement: Mitarbeiter sind zufriedener und dadurch eher gewillt, sich in das Unternehmen einzubringen.
  • Konfliktfähigkeit: Mitarbeiter lösen Konflikte konstruktiver oder lassen sie gar nicht erst entstehen.
  • Priorisierung: Ein besserer Fokus hilft den Mitarbeitern, gute Prioritäten zu setzen.
  • Stressresistenz: Mitarbeiter lernen, mit Herausforderungen und Zeitdruck besser umzugehen.
  • Selbstbewusstsein: Das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten wächst.

Mehr Motivation, weniger Konflikte am Arbeitsplatz: Der Future Skill Selbstführung hat entscheidende Auswirkungen auf das Engagement von Führungskräften und Mitarbeitern sowie den Zusammenhalt im Team. Einen besonderen Stellenwert nimmt außerdem die Förderung der psychischen Gesundheit ein. Die Zukunft der Arbeit bringt zahlreiche Herausforderungen mit sich und Mental Health wird für immer mehr Unternehmen zu einem bedeutenden Thema.

Future Skills für Mental Health: Wohlbefinden am Arbeitsplatz steigern

Die Welt des New Work stellt hohe kognitive, soziale und emotionale Anforderungen an Arbeitskräfte. Von vielen Mitarbeitern wird ein Höchstmaß an Flexibilität erwartet. Sie müssen besonders schnell auf Veränderungen reagieren, sich selbst organisieren und mit anderen Teammitgliedern interdisziplinär und international kooperieren. Gleichzeitig verschwimmen die Grenzen zwischen Berufs- und Privatleben, da Mitarbeiter theoretisch zu jeder Zeit und an jedem Ort arbeiten können.

Arbeit 4.0 und New Work gehen deshalb auch mit stärkeren mentalen Belastungen einher: Überforderung und ein ungesunder Umgang mit Stress wirken sich negativ auf die Psyche aus. Burnout und psychische Erkrankungen können die Folge sein. Unternehmen können dem gezielt entgegenwirken, indem sie das Thema Mental Health auch als Chance begreifen: Betriebe, die sich offen mit dem Thema auseinandersetzen und die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz aktiv fördern, profitieren von mental starken Mitarbeitern und einem guten Betriebsklima.

Vor diesem Hintergrund sollte die Förderung von Future Skills im Unternehmen sich nicht alleine auf technische und digitale Kompetenzen reduzieren. Präventionsmaßnahmen für digitalen Stress, das Aufräumen mit Vorurteilen im Bereich Mental Health und das Vorleben einer gesunden Work-Life-Balance durch Führungskräfte sind einige Maßnahmen, um Mitarbeiter auch mental zu stärken.

Future Skills Framework: Zukunftskompetenzen im Überblick

Future Skills bringen die berufliche und persönliche Entwicklung von Führungskräften und ihren Teammitgliedern und somit auch das Unternehmen voran. Aber was sind eigentlich die wichtigsten Schlüsselqualifikationen, auf die sich Ihr Unternehmen in der nahen Zukunft konzentrieren sollte? Das Future Skills Framework umfasst 18 Schlüsselqualifikationen, die in den nächsten fünf Jahren branchenübergreifend an Bedeutung gewinnen werden. Diese werden in drei Kategorien unterteilt:

1. Technologische Fähigkeiten

Ob Roboter im OP oder der Einsatz von Virtual-Reality-Anwendungen im Autobau: Technische Innovationen gewinnen in allen Branchen zunehmend an Bedeutung. Entsprechende Future Skills im Bereich Technologie sind stark gefragt. Unternehmen benötigen zukünftig verstärkt Mitarbeiter, die sich in folgenden Bereichen auskennen:

  • Komplexe Datenanalyse ist die Untersuchung größerer Datenmengen zur Gewinnung von Informationen. Auch die Entwicklung von künstlicher Intelligenz fällt in diese Kategorie.
  • Smart Hardware und Robotik-Entwicklung ist ein Future Skill, der die Entwicklung physischer Komponenten für intelligente Systeme (zum Beispiel Roboter) umfasst.
  • Webentwicklung, also der Entwurf und die Implementierung von Software für Webanwendungen und -services, bleibt auch zukünftig eine wichtige Schlüsselqualifikation.
  • Nutzerzentriertes Design (UX) bezeichnet den Entwurf von Produkten mit dem Ziel einer optimalen Nutzererfahrung.
  • Gestaltung und Verwaltung vernetzter Systeme ist eine bedeutende Zukunftskompetenz, die sich auf die Konzeption, die Weiterentwicklung und die Administration komplexer und untereinander verbundener IT-Systeme bezieht.
  • Entwicklung von Blockchain-Technologien, also die Entwicklung dezentraler und besonders sicherer Datenbanken, ist ein wichtiger Future Skill.
  • Tech-Translation beschreibt die Fähigkeit, zwischen technischen Experten und Laien zu moderieren.

2. Digitale Grundfähigkeiten

Während die oben beschriebenen Future Skills von Spezialisten beherrscht werden, müssen sich alle Mitarbeiter ein digitales Grundwissen aneignen. Um sich in einer digitalisierten Arbeitswelt zurechtzufinden, benötigen Beschäftigte ein breiteres Spektrum an digitalen Kompetenzen als bisher.

  • Digital Literacy beschreibt grundlegende Skills wie das Beherrschen gängiger Software oder den sorgsamen Umgang mit persönlichen Daten.
  • Digitale Interaktion ist die Fähigkeit, mit anderen über Online-Kanäle wie Videokonferenzen, E-Mail und Chat angemessen zu kommunizieren.
  • Kollaboration ist mehr als nur eine digitale Kompetenz. Gemeint ist die Fähigkeit, auch über räumliche Distanzen, Kulturen und Disziplinen hinweg mit anderen im Team zusammenzuarbeiten.
  • Agiles Arbeiten bedeutet das möglichst kundennahe und flexible Arbeiten in einem Team.
  • Digital Learning beschreibt den Future Skill, aus der Vielzahl digitaler Informationen die richtigen herauszufiltern und Wissen zu relevanten Themengebieten aufzubauen.
  • Digital Ethics ist die Fähigkeit, den Wahrheitsgehalt digitaler Informationen kritisch zu hinterfragen und auch das eigene Handeln im digitalen Raum zu beurteilen.

3. Nicht-digitale Schlüsselqualifikationen

Nicht nur digitale Kompetenzen werden für die Zukunft der Arbeit eine große Rolle spielen. Auch klassische Soft Skills helfen Mitarbeitern, sich in einer im Wandel begriffenen Arbeitswelt zurechtzufinden. Die folgenden beruflichen Kompetenzen sind wichtige Future Skills in der Arbeitswelt 4.0:

  • Problemlösungsfähigkeit ist eine Schlüsselqualifikation, die das zielgerichtete Bearbeiten von Arbeitsaufgaben beschreibt, für die es keine vorgegebene Lösung gibt.
  • Kreativität bezeichnet die Fähigkeit des innovativen Denkens und die Entwicklung neuer, origineller Ideen.
  • Eigeninitiative bedeutet, Projekte auch aus eigenem Antrieb und ohne detaillierte Anweisungen voranzubringen. Auftretende Probleme können so eigenständig und frühzeitig angegangen werden.
  • Adaptionsfähigkeit, also Anpassungsgabe, beschreibt den Soft Skill, sich auf neue Situationen und Technologien einzulassen und diese konstruktiv zu nutzen.
  • Durchhaltevermögen ist die Fähigkeit, Dinge auch gegen innere und äußere Widerstände zu Ende zu bringen und ist ein wichtiger Future Skill in einer Arbeitswelt voller neuer Herausforderungen.

Starke Mitarbeiter, starke Unternehmen: Um zukunftsfähig zu bleiben, benötigen Unternehmen Fach- und Führungskräfte, die für ihren Arbeitsbereich relevante Future Skills verschiedener Kategorien miteinander verknüpfen. Denn ein reines Expertenwissen genügt nicht, um den Anforderungen einer immer komplexer werdenden Arbeitswelt zu genügen. Weiterbildung und lebenslanges Lernen sind vor diesem Hintergrund relevanter denn je.

Fazit: Mit Weiterbildung zukunftsfähig werden

Wo liegen die Kompetenzlücken der Mitarbeiter in Ihrem Unternehmen und welche Future Skills sind für Sie am relevantesten? Das Thema der Weiterbildung stellt viele Unternehmen vor neue Herausforderungen. Berlitz bietet hier kompetente Hilfestellung und hilft Ihnen, die Zukunft Ihres Betriebs aktiv mitzugestalten.

Ob branchenrelevante Englischkurse, Trainings zum Aufbau interkultureller Kompetenzen oder im Bereich agiles Projektmanagement – unser Weiterbildungsangebot ist breit gefächert. Flexible Unterrichtskonzepte bieten Ihnen ein auf Ihre individuellen Bedürfnisse angepasstes Lernerlebnis. So machen Sie Ihre Mitarbeiter fit für die Arbeitswelt 4.0 und können durch Weiterbildung die Mitarbeiterbindung erhöhen.

Wir bringen Sie und Ihr Team voran!

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