Was bedeutet virtuelles Training?

Ein virtuelles Training findet nicht in einem angemieteten Kursraum oder vor Ort im eigenen Betrieb, sondern komplett online statt. Generell lassen sich zwei Arten von Online-Weiterbildungen unterscheiden:

  • 2-Wege-Schulungen setzen auf Live-Unterricht mit einem Trainer oder einer Trainerin, zum Beispiel über die Kommunikationsplattformen Zoom oder Microsoft Teams.
  • 1-Weg-Schulungen sind nicht nur orts- sondern auch zeitunabhängig: Es handelt sich hierbei um selbstgesteuerte Trainings, die zum Beispiel aus einem Videokurs mit interaktiven Übungen bestehen.

Beide Möglichkeiten lassen sich in der Praxis auch miteinander kombinieren: Mitarbeiter nehmen beispielsweise erst an einem Live-Webinar teil und können das Gelernte im Anschluss durch Online-Übungen vertiefen.

Ob 1-Weg- oder 2-Wege-Methode: Für die meisten digitalen Schulungen ist nicht mehr als ein Laptop mit einer stabilen Internetverbindung notwendig. Es sei denn, es sollen für den jeweiligen Kurs Virtual-Reality-Elemente genutzt werden: Mit Hilfe einer VR-Brille kann hier eine computergenerierte Wirklichkeit simuliert werden. Diese Art des virtuellen Trainings eignet sich besonders zur Simulation von Themen, die sich in räumlichen Situationen abspielen. Wenn Sie beispielsweise technische Fähigkeiten trainieren oder Situationen realitätsgetreu abbilden möchten, ist diese Form der virtuellen Schulung durchaus hilfreich.

Vorteile des virtuellen Trainings

„Ist das nicht etwas unpersönlich?“, „Werden sich die Mitarbeiter nicht langweilen?“:
Auch in Zeiten der Digitalisierung existieren immer noch viele Vorurteile gegenüber Online-Coachings, Online-Umschulungen und virtuellen Trainings. Dabei sind gute Online-Schulungen alles andere als eintönig: Zoom- oder Teams-Meetings ermöglichen lebhafte Gruppendiskussionen und den Austausch von Erfahrungen unter den Teilnehmern.

In sogenannten „Breakout Rooms“ können Mitarbeiter in Kleingruppen an Aufgaben arbeiten. Auf dem digitalen Whiteboard werden zudem komplizierte Zusammenhänge leicht verständlich gemacht. Spannende Inhalte wie Videos, Bilder, Online-Quizzes und Spiele lockern das virtuelle Training auf – sowohl bei 1-Weg- als auch bei 2-Wege-Schulungen. Neben den vielen Möglichkeiten zur kreativen Gestaltung des Unterrichts bieten Online-Weiterbildungen im Generellen außerdem die folgenden Vorteile:

1. Virtuelles Training spart Zeit und Kosten

Laptop einschalten, das Zoom-Meeting aufrufen und schon kann das Training beginnen: Digitale Schulungen gehen sowohl für die Ausbilder als auch für die Teilnehmer mit einer erheblichen Zeitersparnis einher. Unmittelbar nach dem Training können die Teilnehmer ihre Arbeit wieder aufnehmen und das Gelernte sofort anwenden.

Da außerdem Kosten für Seminarräume, Verpflegung, Anfahrt und Unterkunft entfallen, sind virtuelle Trainings oftmals günstiger als der Präsenzunterricht.

2. Lernen ist flexibel und selbstbestimmt

Das Lernen im virtuellen Raum ist besonders selbstbestimmt, denn Mitarbeiter können Online-Coachings und Online-Fortbildungen flexibel in den Arbeitsalltag einbauen und sich ihre Lernzeit so selbstständig einteilen. Das ermöglicht eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Bei der 2-Wege-Methode besteht häufig die Möglichkeit, an Online-Meetings zu unterschiedlichen Zeitpunkten teilzunehmen oder eine Aufzeichnung zu nutzen. Die 1-Weg-Methode ermöglicht ein flexibles Lernen zu jeder Zeit und an jedem Ort. Das hohe Maß an Selbstbestimmtheit steigert üblicherweise die Motivation.

3. Einfache Nachbereitung von Online-Fortbildungen

Das haben sicher viele schon einmal erlebt: Nach dem Verlassen des Seminarraums sind viele der gelernten Inhalte schon nicht mehr im Gedächtnis präsent. Vor allem am Ende eines langen Arbeitstages sinkt die Konzentration nachweislich.

Ein klarer Pluspunkt von Online-Fortbildungen: Mitarbeiter können die Inhalte einfach nachbereiten. Virtuelle 1-Weg-Trainings wie zum Beispiel Videokurse können nach Bedarf beliebig oft angesehen werden. Bei Live-Trainings über Zoom oder Teams können Folien oder andere Dokumentationen zum Download bereitgestellt werden. Das Meeting kann aufgezeichnet und in der Cloud zur Verfügung gestellt werden.

4. Virtuelles Training ermöglicht Teilhabe

Egal ob die Mitarbeiter in Kalifornien oder in Japan leben: Virtuelles Training ermöglicht ein ortsunabhängiges Lernerlebnis – und bei der 1-Weg-Methode spielt selbst die Zeitzone keine Rolle mehr, da die Lerninhalte jederzeit abgerufen und genutzt werden können. Und während Teilzeit-Mitarbeiter bei regulären Schulungen häufig nicht am Coaching teilnehmen können, werden sie beim virtuellen Training nicht ausgeschlossen.

Self-Study oder virtuelles Coaching? 1- und 2-Wege-Schulung im Vergleich

Sie haben sich entschieden: Die nächste Fortbildung Ihrer Mitarbeiter soll im virtuellen Raum stattfinden. Aber welche Methode eignet sich am besten für Ihren Betrieb? Ist es besser, ein Live-Training über Zoom oder Teams anzubieten? Oder würden Ihre Mitarbeiter eher von einem Self-Study-Videokurs profitieren? Hier die wichtigsten Vorteile des virtuellen Trainings nach der 1-Weg- und nach der 2-Wege-Methode:

1-Weg-Schulungen sind besonders flexibel

Leiten Sie ein großes Unternehmen und möchten viele Mitarbeiter gleichzeitig weiterbilden? Arbeiten diese Mitarbeiter zudem zu unterschiedlichen Zeitpunkten? Dann eignet sich eine 1-Weg-Schulung besonders gut:

  • Bei Live-Coachings ist die Teilnehmerzahl begrenzt, um Partizipation zu ermöglichen. Videokurse und andere 1-Weg-Formate dagegen können von beliebig vielen Mitarbeitern genutzt werden.
  • Es ist nicht notwendig, zu einem bestimmten Zeitpunkt am Kurs teilzunehmen. Mitarbeiter im Schichtdienst oder Menschen, die in einer anderen Zeitzone leben, können flexibel am virtuellen Lernen teilnehmen.
  • Individuelle Lernvorlieben werden bei dieser Form des virtuellen Trainings besonders berücksichtigt. Während der eine es vorzieht, früh am Morgen ein Video anzuschauen, lernt der andere am liebsten in der Mittagspause. Manche Mitarbeiter teilen sich das Lernen gerne in „Häppchen“ auf, während andere sich am liebsten alle Lerneinheiten hintereinander ansehen und so besser „in den Flow“ kommen.

2-Wege-Schulungen sind besonders interaktiv

Online-Coachings mit einem Trainer ähneln im Grunde einer analogen Veranstaltung. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, damit die Interaktion der Lernenden gewährleistet bleibt und jeder zu Wort kommt:

  • Virtuelle Trainings über die 2-Wege-Methode werden in Echtzeit angeboten. Teilnehmer können bei Unklarheiten sofort Fragen stellen und es besteht die Möglichkeit zur gemeinsamen Diskussion.
  • Teilnehmer können in Breakout-Räumen aufgeteilt werden und in Kleingruppen mit anderen lernen. Spielerische Lerneinheiten wie Rollenspiele können im Live-Unterricht besonders leicht integriert werden.
  • Die Teilnehmer lernen sich untereinander kennen. Trotz physischer Distanz laden virtuelle Trainings daher auch zum Netzwerken ein.
  • Im Sprachunterricht ist es beispielsweise möglich, Aussprache und Konversation zu üben und auch direktes Feedback zu erhalten.

Virtuelles Training und Lerntypen: Welches Format passt zu mir?

Bei der Auswahl der richtigen Lernmethode sollte nicht nur auf betriebliche Gegebenheiten, sondern auch auf individuelle Lernbedürfnisse Rücksicht genommen werden. Je nach Lerntyp Ihrer Mitarbeiter stellt sich der Lernerfolg eher bei interaktiven 2-Wege-Schulungen oder vorab aufgezeichneten 1-Weg-Schulungen ein. Diese Lerntypen lassen sich hierbei grundsätzlich unterscheiden:

Auditiver Lerntyp

Auditive Lerntypen lernen sehr gut über das Hören. Mündlichen Vorträgen können sie besonders gut folgen und sich die Informationen leicht merken. Videokurse und Audioformate sind hervorragend für diesen Lerntyp geeignet und das Lernen via Self-Study funktioniert in der Regel sehr gut.

Visueller Lerntyp

Visuelle Lerntypen lernen gerne mit Grafiken und Bildern. Virtuelles Training funktioniert dann gut, wenn diese regelmäßig zum Einsatz kommen – egal ob bei der 1-Weg- oder der 2-Wege-Methode.

Haptischer oder fühlender Lerntyp

„Learning by doing“ ist die Devise aller haptischen Lerntypen: Sie lernen gerne , indem sie ausprobieren und anfassen. Lerninhalte, die zum Mitmachen einladen, sind ideal und Mitschreiben ist hilfreich, um sich Lerninhalte besser merken zu können. Tipp: Das Gelernte direkt in die Praxis umsetzen. Für haptische Lerntypen eignet sich virtuelles Coaching mit einem Trainer am besten.

Kommunikativer Lerntyp

Kommunikative Lerntypen begreifen Sachverhalte am besten durch die Interaktion mit anderen. Gruppenarbeit, die Diskussion mit anderen und die Möglichkeit, Fragen zu stellen, sind für diesen Lerntypen sehr wichtig. 2-Wege-Schulungen sind deshalb optimal, aber auch interaktive Videos eignen sich gut.

Ob haptischer, visueller, kommunikativer oder auditiver Lerntyp: Für den schnellen Lernerfolg ist es grundsätzlich wichtig, sich vor Beginn des virtuellen Trainings einen guten Überblick über den Ablauf und das Format zu verschaffen. Außerdem sollten Sie darauf achten, dass das Level des Kurses auf den Wissensstand der Teilnehmer abgestimmt ist. Wer über ein hohes Grundwissen verfügt, wird sich in einem Grundlagenkurs schnell langweilen. Umgekehrt führt die Wahl eines zu hohen Levels bei geringem Vorwissen zu Überforderung und die Teilnehmer schalten ab. Vor der Auswahl eines Sprachkurses können Sie zum Beispiel einen Einstufungstest zur Hilfe ziehen, um das richtige Wissenslevel der Teilnehmer zu ermitteln.

Fazit: Virtuelle Trainings bedeuten Flexibilität für jeden Lerntyp

Sobald Sie sich entschieden haben, in welchem Format Sie selbst oder Ihre Mitarbeiter lernen möchten, steht dem virtuellen Training nichts mehr im Wege. Flexibel einsetzbar, kostensparend und leicht nachzubereiten: Online-Schulungen sind aus der modernen Arbeitswelt mit ihren New Work Methoden nicht mehr wegzudenken. Entgegen der gängigen Vorurteile sind Online-Schulungen weder trocken noch unpersönlich. Ob Online-Sprachkurs, IT-Training oder Coaching im Bereich Projektmanagement – virtuelle Trainings eignen sich für die verschiedensten Themenbereiche.

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