False Friends kurz erklärt

Wir fahren mit dem E-Scooter zur Arbeit, nehmen an einem Kick-Off-Meeting teil und gehen anschließend noch zum After-Work mit den Kollegen – Globalisierung und Internationalisierung sorgen dafür, dass sich immer mehr englische Ausdrücke und Begriffe in der Alltagssprache durchsetzen. Im Gespräch mit englischen Muttersprachlern kann das allerdings Verwirrung stiften. Manche Begriffe wurden von uns zweckentfremdet und haben im Englischen eine ganz andere Bedeutung.

Kurzum: False Friends sind Wörter oder Sätze, die zwar ähnlich klingen, aber unterschiedliche Bedeutungen haben. Ein klassisches Beispiel ist das deutsche Wort „bekommen“ und das englische „to become“. Während „bekommen“ im Deutschen „erhalten“ bedeutet, heißt „to become“ auf Englisch „werden“. Diese sprachlichen Stolpersteine führen oft zu Missverständnissen.

Ein weiteres Phänomen, das in diesem Zusammenhang häufig auftritt, ist Denglisch – also die Mischung aus Deutsch und Englisch. Hierbei werden englische Wörter und Ausdrücke in die deutsche Sprache integriert, oft mit veränderter Bedeutung oder Aussprache. Der Unterschied zwischen False Friends und Denglisch: Bei False Friends handelt es sich um zufällige Ähnlichkeiten mit unterschiedlicher Bedeutung zwischen Sprachen, während Denglisch eine bewusste Vermischung von englischen Wörtern in die deutsche Sprache ist.

False Friends: Beispiele aus dem Alltag

Im alltäglichen Sprachgebrauch lauern vielerorts False Friends. Sie können selbst routinierte Sprecher ins Stolpern bringen. Besonders in Situationen, in denen schnelle Kommunikation gefragt ist, können die sprachlichen Stolpersteine zu Missverständnissen und amüsanten Fehlinterpretationen führen. Hier sind einige gängige Beispiele aus dem Alltag, die verdeutlichen, wie leicht man durch ähnlich klingende Wörter in die Irre geführt werden kann.

„to become“ vs. „bekommen“

Das Verb „to become“ bedeutet „werden“ und nicht wie im Deutschen „bekommen“. Ein Beispiel: „It became a problem“ (Es wurde zu einem Problem). Die Wörter „to receive“ oder (etwas informeller) „to get“ sind mit dem deutschen Wort „bekommen“ gleichzusetzen.

„brave“ vs. „brav“

Wenn eine englischsprachige Ärztin ein Kind nach der Impfung mit den Worten „What a brave girl“ lobt, will sie damit nicht sagen, dass das Mädchen besonders brav war. „Brave“ bedeutet „mutig“. Das deutsche Wort „brav“ lässt sich mit „good“ übersetzen („What a good girl“).

„eventually“ vs. „eventuell“

Sie möchten die Kollegin fragen, ob sie Ihnen eventuell helfen kann? Nutzen Sie in diesem Zusammenhang das Adjektiv „maybe“, nicht aber „eventually“: Das bedeutet „endlich“ oder auch „irgendwann“. Ein Beispiel: „He will be here eventually“ („Er wird schon irgendwann kommen“).

„sensible“ vs. „sensibel“

Ein sensibles Kind ist im Englischen „a sensitive child“. Der False Friend „sensible“ bedeutet „vernünftig“: „A sensible decision“ ist zum Beispiel eine vernünftige Entscheidung.

False Friends: Beispiele aus der Arbeitswelt

In der Arbeitswelt ist präzise Kommunikation und Professionalität entscheidend. Umso problematischer können False Friends sein. Von Geschäftstreffen über E-Mails bis hin zu Vertragsverhandlungen – missverstandene Begriffe können nicht nur peinliche Momente verursachen, sondern auch Geschäftsbeziehungen belasten. Im Folgenden werden typische False Friends vorgestellt, die im beruflichen Kontext häufig zu Verwirrung führen.

„personal“ vs. „Personal“

Die Mitarbeiter im Betrieb werden mit „staff“ bezeichnet. Das Wort „personal“ ist ein Adjektiv und bedeutet „persönlich“.

„dates“ vs. „Daten“

Die englischen Begriffe „dates“ und „data“ klingen sehr ähnlich, haben jedoch eine völlig unterschiedliche Bedeutung. Daten heißen auf Englisch „data“. Der False Friend „dates“ bedeutet „Verabredungen“ – häufig im romantischen Kontext.

„formula“ vs. „Formular“

„Formula“ können Sie einem Baby geben („Babynahrung“) oder alternativ in der Mathematik oder Chemie verwenden („Formel“). Wer ein Formular ausfüllen muss, verwendet im Englischen das Wort „form“.

„concern“ vs. „Konzern“

Im Englischen kann man einen „concern“ nicht leiten, wohl aber teilen. „Concern“ bedeutet „Sorge”. Das deutsche Wort „Konzern“ lässt sich mit „enterprise“ oder „group (of companies)“ übersetzen.

„engaged“ vs. „engagiert“

Sie möchten Ihrem Kollegen gratulieren, weil er so engagiert ist? Nutzen Sie das Wort „committed“. Der False Friend „engaged“ bedeutet „verlobt“.

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Noch mehr Fallen: False Friends in ganzen Sätzen

Ob Glückwünsche oder Redewendungen: Viele alltägliche Ausdrücke werden auf Deutsch ganz anders verwendet als in englischen Sätzen. Die folgenden falschen Übersetzungen sollten Sie aus Ihrem Wortschatz verbannen.

„Das habe ich übersehen.“

Sie haben zum Beispiel eine E-Mail übersehen? Sagen Sie nicht: „I oversaw it“. Das bedeutet übersetzt: „Ich habe es überwacht.“ Die korrekte Übersetzung lautet: „I overlooked it“ oder „I missed it“.

„Es ist ein weiter Weg.“

Bis zur Konferenz müssen Sie weit fahren? Beschreiben Sie die Anreise nicht mit den Worten: „It is a wide way“. Das bedeutet: „Es ist ein breiter Weg“. Es heißt: „It is a long way“.

Herzlich willkommen!

Ihre internationalen Handelspartner können Sie mit einem „Welcome“ in Ihrem Unternehmen empfangen. Nicht aber mit „You‘re welcome“. Das bedeutet: Gern geschehen!

Guten Appetit!

Wer internationalen Gästen einen guten Appetit wünschen möchte, sagt nicht „Good appetite“. Das existiert auf Englisch nicht. Sagen Sie stattdessen: „Enjoy your meal!“

Gute Reise!

Auch hier funktioniert die wörtliche Übersetzung nicht. Sagen Sie lieber: „Have a good trip” oder „Travel safe“.

Auf dem Laufenden halten

Sie möchten, dass Ihre Kollegen auf dem neuesten Stand sind? Das richtige Idiom auf Englisch lautet hier: „To keep someone up to date“. Eine völlig andere Bedeutung hat die Phrase: „To keep someone on the run“. Das bedeutet „jemanden auf Trab halten“.

Friends Friends einfach kennenlernen und vermeiden

False Friends verdeutlichen die Bedeutung präziser Kommunikation und zeigen, wie leicht Missverständnisse entstehen können. Die Herausforderungen machen das Sprachenlernen häufig amüsant, manchmal führen sie jedoch auch zu peinlichen Situationen. Damit Sie stets auf der sicheren Seite sind, ist ein Englisch-Sprachkurs ein idealer Grundstein. So beugen Sie Missverständnissen vor und lernen stattdessen souverän mit der Sprache umzugehen. Sie möchten außerdem Ihr Business-Englisch verbessern? Dann sind Sie in einem unserer Business-Sprachkurse ebenfalls bestens aufgehoben.

Der Beitrag wurde erstmals am 13. Juli 2016 veröffentlicht und am 24. Juni 2024 aktualisiert.

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